Chance im Druckprozess

Inline Finishing im Bogenoffsetdruck stellt eine der Chancen dar, den Druckprozess im Bereich des Akzidenzdrucks noch effektiver und wirtschaftlicher zu gestalten. Da gerade dieser Markt immer weiter schrumpft, hält es CITO-Produktmanager Roberto Croci für notwendig, die Industrialisierung der Inline-Weiterverarbeitung des Rill-, Stanz- und Perforationsprozesses stets im Auge zu haben.

Interview mit Roberto Croci, Produktmanager und Experte im Bereich PrintLine bei CITO‑SYSTEM GmbH

Welche Lösungen und Möglichkeiten bietet CITO hierzu?

» Im Bereich des Inline Finishing auf Bogenoffset­druckmaschinen ist CITO die erste Adresse weltweit. Angefangen bei älteren und kleineren Maschinen bis hin zu neuen und großen Druckmaschinen bietet CITO den Druckereien eine breite Produktpalette, um selbst den filigransten Job mit maximaler Maschinen­geschwindigkeit zu produzieren. Sinn und Zweck ist es dabei immer, dem Kunden die beste Lösung anzubieten, um eine Aufwertung des Druckproduktes durchführen zu können. So lassen sich auch bei dem vorherrschenden Wettbewerbsdruck auf dem Markt noch sehr gute Gewinne erzielen. Nicht zuletzt spielt es bei der Kaufentscheidung einer Druckmaschine für viele Druckereien eine bedeutende Rolle, ob die Maschine mit einem RSP-System 2.0 ausstattbar ist. «

Warum Inline, nicht Offline weiterverarbeiten?

» Es gibt viele Techniken, Perforationen oder Stanzungen
einzubringen und jedes einzelne Verfahren hat seine Vor- und Nachteile. Inline Finishing bietet den großen Vorteil, einen zusätzlichen kostenintensiven Arbeitsgang bereits in den Druckprozess zu integrieren und somit Kosten zu sparen und wirtschaftlicher zu produzieren. Offline sind die Möglichkeiten in jedem Fall größer, aber natürlich immer mit erheblichem Mehraufwand zu betrachten. Selbst bei Inline-Prozessen gibt es deutliche Unterschiede.  «

Was meinen Sie mit »Unterschiede«?

» Um ein Beispiel zu nennen: Ein Kunde hat auf unser RSP-System umgestellt und unsere speziell entwickelten farbabweisenden Gegendruckschutzbleche verwendet, um 450.000 Bogen auf matt gestrichenem Bilderdruckpapier, welches 2-seitig bedruckt wurde, zu perforieren. Dank der farbabweisenden CITO-Gegendruckschutzbleche für Wendemaschinen konnte der Kunde den Auftrag ohne zusätzliche Stopps während der Produktion produzieren - somit wurde mehr als eine komplette Schicht an der Druckmaschine eingespart. Zusätzlich wurde durch den verhinderten Farbaufbau die Qualität des Druckerzeugnisses beträchtlich gesteigert! Ein deutlicher Vorsprung gegenüber anderen Systemen! «

Hat solch ein System trotz Digitaldruck überhaupt noch Zukunft?

» Ja, auf jeden Fall! Die Auflagen im vorher genannten Beispiel im Format 70 × 100 cm sind derzeit im Digital­druck nicht wirtschaftlich realisierbar, insbesondere nicht mit Rillung, Stanzung oder Perforation. CITO‑SYSTEM GmbH arbeitet mit Maschinenherstellern stets gemeinsam
an Lösungen für die neueste Generation. So ist die Entwicklung einer Inline-Finishing-Lösung für die HEIDELBERG Primefire schon abgeschlossen und wird in den nächsten Tagen in den Markt gebracht. « 

Sonderpublikation „Druckweiterverarbeitung“ Deutscher Drucker, Ausgabe 13-14/2018, Fachinterview „Chance im Druckprozess“